September

Nach einer Anfrage der Journalistin Anke Rottmann im Auftrag  von    pferde.de   wurde dieses nette Interview  veröffentlicht.

Vielen Dank an Anke und Pferde.de 

 

In Schleswig-Holstein gibt‘s ein Dorf der Islandpferde

Es ist ein kleines Dorf und es ist einmalig: Denn in Ehndorf in Schleswig-Holstein leben rund 600 Einwohner – und 300 Islandpferde. Dafür, dass auf zwei Menschen mal ein Isländer kommen würde, hat ein Kaufmann gesorgt, der mit Pferden gar nichts zu tun hatte. pferde.de sprach mit seiner Tochter über eine „Schnapsidee“ und ihr Leben an einem tierisch schönen Ort…

Eigentlich kannte Günter Jöhnk Pferde eher aus der Ferne. „Sein Bruder hatte eine Koppel und einen kleinen Stall“, erinnert sich seine Tochter Nicole Klaskala. „Aber mein Vater stand damals auf dem Tennisplatz, nicht auf einem Reitplatz.“ Das änderte sich Mitte der 70er Jahre. „Damals hat er mit einem Züchter gesprochen.“ Und wie das unter Schleswig-Holsteinern und Kaufleuten damals durchaus üblich, könnte es dabei auch den einen oder anderen Schnaps gegeben haben. Dabei entstand dann auch die „Schnapsidee“: Eine eigene kleine Zucht mit Islandpferden…

Die erste Ovalbahn? Wurde erritten…

Warum ausgerechnet Isländer? „Der Züchter hatte selbst Islandpferde und schwärmte von der Rasse“, so Klaskala. Und so kaufte sich ihr Vater das erste Islandpferd und brachte es nach Ehndorf. „Zuerst standen seine Pferde bei seinem Bruder, dann auf einer Koppel hinter seinem Geschäft“, erzählt Klaskala. „Damals fing mein Vater auch direkt mit einer kleinen Zucht an.“ Das daraus mal eine Leidenschaft fürs ganze Dorf werden sollte – das ahnte da noch niemand.

Ein Islandpferd grast am Strick.
Foto: Islandpferdegestüt Störtal

„Wir hatten nicht mal einen richtigen Reitplatz“, so Klaskala. „Aber wir hatten eine große Wiese in Ehndorf gepachtet, auf der wir auch reiten konnten. Dann kam ein isländischer Trainer zu uns und gab uns Unterricht.“ Sie lacht. „So entstand unsere erste Ovalbahn. Wir haben sie uns im Prinzip erritten.“ Und natürlich bekamen nicht nur die eigenen Kinder Unterricht. Auch die Freunde saßen schnell auf den Islandpferden.

Mehrfacher Islandpferd-Züchter des Jahres

Vor knapp 30 Jahren kaufte die Familie dann den Hof in Ehndorf – und ihr Vater startete mit der Zucht richtig durch. „Zu uns kam Kolskeggur frà Àsmundarstödum. Er wurde der Stammhengst von unserer Störtal-Zucht.“ Und was für einer: „Kolskeggur und seine Nachkommen qualifizierten sich für die Weltmeisterschaften. Unsere Stute Lokka vom Störtal gewann damals in der Zucht. Und Laxness vom Störtal wurde später noch Weltmeister und mehrfacher Vizeweltmeister unter Jolly Schrenk.“

Kein Wunder also, dass ihr Vater auch mehrfach als Züchter des Jahres ausgezeichnet wurde. Auf dem Tennisplatz war er da kaum noch zu finden. „Ihn hatte die Reit-Leidenschaft voll erwischt“, so Klaskala lachend. „Mit 75 saß er noch jeden Tag im Sattel. Seitdem reitet er zwar nicht mehr. Aber ohne Islandpferde geht es für ihn auch heute, mit 86 Jahren, nicht.“ Noch immer züchtet er gemeinsam mit seinem Sohn. „Es ist eine kleine, feine Zucht“, so Klaskala.

Die Islandpferde verbinden das Dorf

Mit ihrer Liebe zu Islandpferden hat die Familie das ganze Dorf infiziert. Zum Beispiel Daniel. Er arbeitete als Gestütsleiter bei ihnen. Dann machte er sich selbstständig – natürlich mit Islandpferden. Sein Gestüt hat heute rund 100 Islandpferde. Oder Inga. „Sie ist bei uns groß geworden, ist heute als Richterin und Trainerin bekannt. Und züchtet natürlich auch“, so Klaskala. Oder Johannes. „Er ist auch unser Hufschmied.“ Selbstverständlich reitet er ebenfalls selbst Islandpferde – und hat eine kleine Zucht. „Jeder kennt jeden – und die Islandpferde sind unsere Gemeinsamkeit“, sagt Klaskala lächelnd.

Warum sie Islandpferde so liebt? „Sie haben einfach einen tollen Charakter. Ich selbst bin zum Beispiel eher der vorsichtige Typ. Aber bei einem Islandpferd muss ich mir keine Sorgen machen. Ich kann hinter dem Pferd stehen und es tut nichts.“ Neben dem Charakter gibt es noch etwas, dass Isländer auszeichnet. „Natürlich ihre Gänge…“ Denn der Tölt, das Gang-Extra der Isländer, lässt Reiter wie auf Wolken schweben. Und auch der rasend schnelle Rennpass ist unvergleichlich, so Nicole Klaskala.

Ehndorf ist sogar in Island bekannt

Die heute 57-Jährige ist früher auch auf Turnieren geritten, war Norddeutsche Meisterin T3. Mittlerweile kann sie aus gesundheitlichen Gründen zwar nicht mehr in den Sattel. Aber ihr Leben dreht sich trotzdem um die Isländer. Sie betreibt heute die größte Pferdepension in Ehndorf. „Dazu vermieten wir unsere Ovalbahn. Bei uns können Reiter mit ihren Islandpferden und ihren Trainern kommen.“ Und natürlich hat sie ihre Liebe zu der Rasse auch an ihre Tochter Lina Klaskala weitergegeben. „Sie saß schon als Sechsjährige auf meiner Stute, ist im Jugendkader und wurde auch deutsche Jugendmeisterin.“

Mit der Liebe zu den Islandpferden ist Ehndorf einmalig – und diese Leidenschaft hat sich sogar bis nach Island rumgesprochen. Was auch an den Kontakten zwischen dem Dorf und dem Land zwischen Eis und Feuer liegt. „Wir haben dort früher unsere ersten Pferde gekauft“, so Klaskala. „Und mein Vater hat auch in Island Pferde gezüchtet.“ Im Laufe der Jahre entstanden so Freundschaften – und auch Geschäftsbeziehungen. So verkauft Klaskala in ihrem Shop ganz besondere Sättel für Islandpferde. „Die Firma HRIMNIR entwirft qualitativ hochwertige Sättel in Zusammenarbeit mit professionellen Trainern der Pferdeuniversität Holar.“ Seit 20 Jahren steht Klaskala begeistert dahinter.

Ein Leben ohne Islandpferde? Kann sie sich nicht vorstellen. „Es sind Freunde fürs Leben“, sagt Nicole Klaskala. „Wenn du ein glückliches Islandpferd hast, macht es alles für Dich.“

Juli

 live am 17.07.24

April

Der April war wunderschön:

morgens begrüssen einen auch die Katzen freundlich,

Hengste Nord Turnier beim Nachbarn war sehr spannend und unsere Hallenbewässerung ist auch fertig geworden.

 

 

 

 

 

Die Journalistin und Filmemacherin Jela Henning war

mit ihrem Team bei uns, um  für eine Nordreportage des NDRs zu drehen.

Es war sehr aufregend und wir sind  gespannt auf den Film. 

März

Der Frühling kommt und es wird langsam grün. Wir starten mit dem Anreiten der jungen Spuni-Tochter Hrönn vom Störtal.

Februar                                                                                      good moments

Januar 2024

Wir wünschen euch ein tolles neues Jahr